Zweites Pflegenetzwerktreffen in der Kyffhäuser-Kaserne
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat den Bereich der Pflege als erstes und am stärksten getroffen. Tagtäglich leisteten Pfleger*innen ihren Dienst, um den Menschen zu helfen, die in unserer Gesellschaft besonderen Schutz bedürfen. Im Zuge der demographischen Entwicklung wirkt sich der Fachkräftemangel schwerwiegend auf den Berufszweig aus, von dem ein jeder Mensch früher oder später abhängig sein wird. Um gemeinsam Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, lud die Landrätin, Antje Hochwind-Schneider (SPD), sämtliche ambulante und stationäre Pflegedienste und -einrichtungen des Kyffhäuserkreises zum zweiten Pflegenetzwerktreffen in die Kyffhäuser-Kaserne in Bad Frankenhausen ein.
Zu Beginn begrüßte die Landrätin die anwesenden Pflegefachkräfte und blickte auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Bereich der Pflege zurück. Besonders hob sie die Leistungen hervor, welche die Pflegefachkräfte seelisch aber auch körperlich vor allem in den vergangenen drei Jahren leisten mussten. Als Dank für diese Leistung übergab sie jeder Pflegeeinrichtung/ Pflegedienst eine Kyffhäuser Spezialitätenkiste mit ausgewählten regionalen Besonderheiten.
Nach der Begrüßung durch die Landrätin stellte Martin Pollack vom Jugend- und Sozialamt die demographische Entwicklung des Kyffhäuserkreises dar, wobei deutlich wurde, dass bis zum Jahr 2042 die Anzahl an pflegebedürftigen Menschen deutlich steigen wird. Dies ist insofern von besonderer Bedeutung, weil der Kyffhäuserkreis mit 7.702 Personen bereits jetzt die höchste Zahl an Pflegebedürftigen in Relation zur Gesamtbevölkerung in Thüringen aufweist.
Der demographische Wandel geht einher mit dem Fachkräftemangel in allen Berufszweigen. Dabei ist besonders der Bereich der Pflegefachkräfte betroffen. Frau Dr. Sigrun Fuchs von der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF) erläuterte woran es liegt, dass der Pflegeberuf von vielen jungen Menschen als unattraktiv wahrgenommen wird, obwohl er in Anbetracht der kommenden Herausforderungen so wichtig ist. In ihrem Vortrag gab sie den Teilnehmer*innen Vorschläge, die diese bei der Fachkräftegewinnung unterstützen sollten.
Das seit 2020 in Kraft getretene Pflegeberufegesetz, sowie dessen Möglichkeiten in der Ausbildung von Pflegefachkräften, wurde von Lydia Hirsemann vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BafZA) vorgestellt. Dabei entwickelte sich eine rege Diskussion über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Es wurde unter den Teilnehmer*innen vereinbart, dass für eine bessere Ausbildung ein Kooperationsverband Kyffhäuserkreis durch die Pflegeinrichtungen in Zusammenarbeit mit dem BafZa etabliert werden soll, um die Ausbildung untereinander abzustimmen.
Abschließend wurde vereinbart, dass sich das Netzwerk zweimal im Jahr treffen wird, um für die bestehenden und absehbaren Herausforderungen gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.